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  • Rheinland-Pfalz
  • Richtig skurril!
09.10.2024

Grüne Luxus-Zimmer für Mainz

Mainz gibt für drei „Mobile Grüne Zimmer“ in fünf Monaten rd. 100.000 Euro aus

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Was ist passiert?

Mainz (RP). Im Jahr 2022 hatte die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt zum ersten Mal ein „Mobiles Grünes Zimmer“ aufgestellt. Dabei handelt es sich um einen mobilen Schattenspender, dessen zentrales Element eine Grünwand mit Spalierdach ist. Die Wand ist auf einem Abrollcontainer montiert, der als Wassertank und Sitzfläche dient. Ein solarbetriebenes Bewässerungssystem versorgt Pflanzen automatisch, das Monitoring erfolgt per Fernüberwachung. Der Wassertank im Unterbau wird ca. einmal die Woche gefüllt. Der Platzbedarf des „Mobilen Grünen Zimmers“ liegt bei 5 m x 2,5 m. 

Im Mai 2024 gab Mainz bekannt, von einem auf drei „Mobile Grüne Zimmer“ aufzustocken. Denn diese Zimmer sind laut der Grün- und Umweltdezernentin nicht nur eine „attraktive Sitzgelegenheit“. Darüber hinaus spendeten sie Schatten und würden Aufenthaltsqualität an Orten schaffen, an denen eine Begrünung nicht möglich sei. Zudem hätten sie Einfluss auf die Mainzer Nachhaltigkeitsziele und würden Aufmerksamkeit für die Bedeutung von Stadtgrün schaffen. 

Doch diese grüne „Nachhaltigkeit“ ist zeitlich eng bemessen – und zwar auf eine geplante Standzeit vom 16.5. bis ca. 17.10.2024. Die Gesamtkosten für die Aufstellung eines „Mobilen Grünen Zimmers“ liegen für diesen Zeitraum bei satten 33.000 Euro. Das beinhaltet laut Pressestelle der Landeshauptstadt „die Anzucht der Pflanzen im Vorjahr, um eine geschlossene Pergolenbegrünung zu erhalten, damit u. a. ein Sonnenschutz gegeben ist, den An- und Abtransport sowie das Aufstellen der Container, die Pflege und Unterhaltung der Pflanzung inklusive des Austauschs von ausgefallenen Pflanzen oder von Schäden durch Verlust und Vandalismus, die Kontrolle und Wartung des Bewässerungssystems sowie die Versicherung gegen Vandalismus“.

Die Standorte sind teils kurios gewählt: Wer es gern etwas siffiger mag und nichts gegen z. B. unliebsame Gerüche, leere Bierdosen und anderen Abfall hat, der wird das „Mobile Grüne Zimmer“ vor dem Mainzer Hauptbahnhof sicher lieben – oder nutzt einen der vielen überdachten Sitzplätze der gegenüberliegenden Bus- und Straßenbahnhaltestellen. Ein anderes „Zimmer“ steht am Dr.-Günter-Storch-Platz unter einem großen Baum mit zusätzlicher Beschattung durch zwei mindestens fünfgeschossige Bürohäuser. Zu einem Stückpreis von rd. 2.500 Euro hätte Mainz an diesem ohnehin grün-schattigen Plätzchen auch einfach ein paar Parkbänke aufstellen können, die nicht wieder nach fünf Monaten abtransportiert werden.

Foto: René Quante

Der Bund der Steuerzahler meint

Laut Presse wurden in Mainz allein im Jahr 2023 mindestens 1.700 Bäume gefällt – nicht nur kranke oder tote Bäume, sondern häufig auch gesunde Bäume, um Platz für Bauprojekte zu schaffen. Im Gegenzug soll Mainz nur rd. 250 Bäume nachgepflanzt haben. Wie viele „Mobile Grüne Zimmer“ bräuchte es nun, um so einen Kahlschlag ökologisch zu kompensieren? Wie viele Bäume hätten für rd. 100.000 Euro gepflanzt werden können? Unser Vorschlag: weniger Klima-PR, weniger Kettensäge und dafür mehr Bäume!

Fragen an den Autor

Autor des Artikels

René Quante

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